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Golfo di Orosei – Sardiniens größter Naturpark

Mit etwa 40 Kilometer Länge bildet der Golf von Orosei die längste Einbuchtung an der Ostküste Sardiniens. Geprägt durch die bis zu 400 Meter hohen Hänge des Supramonte-Massivs, dessen Kalksteintafeln nahezu senkrecht aus dem Meer aufragen, ist diese Küstenlinie ohne Zweifel eine der schönsten Landschaften Sardiniens. Eine beinahe unzugängliche Steilküste, die gern als gewaltigste des gesamten Mittelmeerraums bezeichnet wird, und tiefe Felsschluchten, die von wunderschönen Sandbuchten unterbrochen werden, geben dieser wie von Riesenhand erschaffene Region ihr einzigartiges Aussehen und Gepräge. Hier findet auch jeder sein ganz persönliches Urlaubsvergnügen: winzige Badebuchten, die sich zwischen schroffen Felswänden verbergen, laden zum Strandurlaub ein, während man auch anspruchsvolle und anstrengende Wanderungen unternehmen kann, die man allerdings mit dem Boot oder Schiff in Angriff nehmen muss. Sogar für Sportkletterer gibt es ein reiches Betätigungsfeld, die sich an den vielen in den Kalk gegrabenen Routen nach Herzenslust an den Steilwänden verausgaben können.

 

Ein wahres Eldorado für Kletterer ist Cala Gonone, ein ehemaliges ärmliches Fischerdorf, das nun zu einem der großen Ferienzentren in dieser Region aufgestiegen ist. Zwar kann man über die praktisch aus dem Boden gestampften Hotels und Freizeitanlagen geteilter Meinung sein, doch die Lage des Ortes ist einfach einzigartig und macht einige Bausünden wett: über 800 Meter hoch aufragende Felswände begrenzen die Bucht von Cala Gonone zur Landseite hin – und das über eine Länge von etwa 30 Kilometer. Wegen der hohen Berge hat der Ort nicht so viel Sonne, doch hält das die Besucher nicht vom Baden ab. Tag für Tag werden viele Sonnenanbeter mit Booten zu den Sandstränden der Umgebung gefahren, was ein nicht ganz kostenfreies Vergnügen darstellt. Doch das herrliche Panorama der zerklüfteten Kalkfelsen, die von unzähligen Grotten unterhöhlt sind, bietet eine angemessene Entschädigung für diese Aufwendungen. Die berühmte Grotta del Bue Marino, die „Höhle der Meerochsen“ ist ein vielbesuchtes Naturereignis, wenngleich die seltene Robbenart, der diese Grotte ihren Namen verdankt, seit dem Ausbau des Tourismus leider verschwunden ist. Wer die tägliche Prozedur der Bootsfahrt zum Badestrand nicht auf sich nehmen will, braucht auf das Badevergnügen nicht zu verzichten. Gleich neben dem Hafen wurde ein künstlicher Badestrand aufgeschüttet, so dass man sich quasi mitten im Ort in den Meeresfluten tummeln kann. Ein weiterer Grund für das touristische Aufblühen von Cala Gonone ist die hier beginnende, einmalig schöne Steilküste des Nationalparks Golfo di Orosei.

Weitere wunderschöne Badebuchten, die von Cala Gonone aus mit Booten, zuweilen auch mit dem Auto erreicht werden können, bieten neben Strandvergnügen an paradiesisch abgeschiedenen Buchten auch fantastische Naturschauspiele und geheimnisvolle Grotten, Spalten und Felseinkerbungen. So ist die bereits erwähnte Grotta del Bue Marino auch ohne die früher hier beheimateten Mönchsrobben ein einzigartiges Naturphänomen, in dem man auch bei größter Hitze und sengender Sonne eine Gänsehaut nicht vermeiden kann. Folgt man dem erschlossenen Pfad durch die Grotte, ist man ganze 30 Minuten in der Unterwelt unterwegs. Die Führung geht durch den Spiegelsaal, in dessen See sich die gewölbeartige Höhlendecke spiegelt, sowie durch den Orgelsaal und wieder zurück. Über einen Kilometer tief geht es dabei unter der Erdoberfläche entlang, eine Wanderung, die sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Mit dem Boot gelangt man weiter zur Cala di Luna, der „Mondbucht“, die bis in die 1970er Jahre ein beliebter Treffpunkt für Hippies und Aussteiger war. Doch seit das Campen dort untersagt wurde, fand das ungezwungene Leben mit Rucksack, Zelt und Gitarre dort ein jähes Ende. Ein ganz besonders bezaubernder Strand versteckt sich hier zwischen hoch aufragenden Felswänden. Blendend weißer Sand und eine mit Oleander bewachsene Schlucht lassen Erinnerungen an Robinson Crusoes (angenehme) Abenteuer aufkommen. Wunderschöne Tropfsteingebilde findet man in der Grotta del Fico, der „Feigengrotte“, die noch nicht sehr lange und auch nicht vollständig für den Tourismus erschlossen wurde. Mit ihrem sogenannten „Spaghettiwald“ gehört diese Grotte zu den schönsten unterirdischen Attraktionen des Golfo di Orosei.

Neben der bereits an anderer Stelle ausführlich beschriebenen Gola su Gorroppu, ist die Codula di Luna eine weitere eindrucksvolle Schlucht in dieser Region. Eine etwa vier- bis fünfstündige anstrengende Wanderung führt von Teletotes hinunter zum idyllischen Robinson-Crusoe-Strand Cala di Luna. Zwar ist diese wunderschöne Sandbucht wie oben erwähnt auch mit dem Boot zu erreichen, doch der Fußmarsch, der durch eng gewundene Serpentinen und gerade Strecken führt, an mächtigen Eichen vorbei und entlang eines plätschernden Bachs ist ein Erlebnis für sich. Man sollte hierfür gut vorbereitet sein und die Tour nur angehen, wenn der Bach wenig Wasser führt, da er sich nach starken Regenfällen in ein reißendes Gewässer verwandeln kann. Ein wenig Erfahrung und Kondition in punkto Wanderungen wäre auch nicht schlecht, denn der Weg ist kaum ausgebaut und manchmal nur anhand der sporadisch aufgehäuften Steinhügel zu erkennen. Die Belohnung für den mühevollen Abstieg winkt jedoch in Form eines erholsamen Strandaufenthalts in der malerischen Cala di Luna. Der Rückweg empfiehlt sich per Badeboot nach Cala Gonone oder Santa Maria Navarrese, da der Aufstieg nach Teletotes sehr steil und beschwerlich – und eben auch sehr lang - ist. Im Sommer sollte man sich jedoch unbedingt vorab einen Platz auf einem der Boote sichern, da diese meistens voll besetzt und auf Tage hinaus ausgebucht sind.

Wen es nach diesen beeindruckenden Naturschönheiten entlang des Golfs von Orosei nach städtischem Leben gelüstet, findet in Dorgali eine hervorragende Möglichkeit, sich mit den typischen Produkten der Region auszustatten, von denen der hervorragende Cannonau-Wein, das Olivenöl und der ausgezeichnete Pecorino durchaus einen Abstecher wert sind. Auch Kunsthandwerk in Leder, Schmuck und Keramik bietet das auf den ersten Blick eher graue Granitstädtchen seinen Besuchern. Die Kirche Santa Caterina mit ihrem herrlichen Holzaltar aus dem 17. Jahrhundert und das Archäologische Museum der Stadt, das mit interessanten Funden aus der Nuraghenzeit der Umgebung aufwartet, sind es durchaus wert, für Dorgali genügend Zeit einzuplanen.

 
Der wildromantische Golf von Orosei mit seiner überwiegend wilden Steilküste, seinen idyllisch gelegenen verschwiegenen Sandbuchten und den ursprünglich gebliebenen Felsschluchten erheben ihn zu einem der schönsten Naturschutzgebiete Sardiniens. Gerade seine einmalige Bilderbuchlandschaft macht deutlich, welche immense Bedeutung der Umweltschutz und die Unversehrtheit der Natur für die Insel darstellen. Zwar hat dieser herrliche Naturpark noch immer gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung anzukämpfen, doch darf man auf die Einsicht hoffen, dass sich die Notwendigkeit für den Erhalt dieses einzigartigen Gebietes allmählich durchsetzt, was Sardinien, seinen Bewohnern und letztlich auch seinen Besuchern zugute kommt.




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Titel dieser Seite: Golfo di Orosei - Naturpark auf Sardinien
Zusammenfassung dieser Seite: Mit etwa 40 Kilometer Länge bildet der Golf von Orosei die längste Einbuchtung an der Ostküste Sardiniens. Geprägt durch die bis zu 400 Meter hohen Hänge des Supramonte-Massivs, dessen Kalksteintafeln nahezu senkrecht aus dem Meer aufragen, ist diese Küstenlinie ohne Zweifel eine der schönsten Landschaften Sardiniens.

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