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Isola di San Pietro – eine herbe Schönheit vor der Küste Sardiniens

Die Isola di San Pietro präsentiert sich auf den ersten Anblick von ihrer herben Seite: zerklüftete Steilküsten geben Zeugnis von dem vulkanischen Ursprung der Insel, doch das grüne Landesinnere mit den durch Tancas (Steinmauern) abgegrenzten Feldern, Olivenhainen und Weingärten lässt erkennen, dass der erste Eindruck täuscht.

 

Lange, sandige Badestrände sucht man hier jedoch vergebens, dagegen bietet die ein oder andere geschützte Bucht Gelegenheit, sich den milden Wogen des Mittelmeeres zu überlassen. Die Insel ist dagegen ein wahrer Augenschmaus mit den zwischen Feldern, Obst- und Weingärten hingetupften weißen Bauernhäusern, die mit ihren türkisfarbenen Fensterläden und Türen ein wenig an Griechenland erinnern. Dem Betrachter erscheint dieses ländliche Idyll zeitlos, so als sei es eine Welt außerhalb jeglicher Realität. Doch gibt es kaum ein Fleckchen Erde, das diese paradiesischen Zustände von sich behaupten könnte – auch nicht auf Sardinien.

Die ungefähr zehn Kilometer lange und acht Kilometer breite Insel war schon bei den Puniern unter dem Namen „Hieracum“ bekannt. Als Falkeninsel „Accipitrum“ wurde sie von den Römer bezeichnet und ihren heutigen Namen „San Pietro“ erhielt die Insel nach einer Legende, in der der Apostel Petrus während einer Schiffsreise in Seenot geraten sei und auf dieser Insel Zuflucht gefunden habe. Bis 1737 war San Pietro so gut wie menschenleer. Als die auf einer vor Tunesien gelegenen Insel lebenden genuesischen Fischer immer häufiger von Piraten heimgesucht wurden, erhielten sie von König Carlo Emanuele III. die Erlaubnis, sich auf dem vor Angriffen sicheren San Pietro anzusiedeln. Zum Dank dafür, dass ihnen die brachliegende Insel so großzügig überlassen wurde, benannten sie die Hauptstadt Carloforte nach dem Savoyerkönig. Auch weitere ligurische Siedler aus der Gegend um Genua wurden auf der Insel heimisch, und den ursprünglich knapp 500 Menschen gelang es, den steinigen Boden in mühevoller Arbeit urbar zu machen.

Die Haupteinnahmequelle der Insel war lange Zeit der Umschlag des bei Buggerru und Iglesias geförderten Erzes, gefolgt vom einträglichen Langusten- und Thunfischfang. Wegen der Überfischung des Thunfischs ist dieser Erwerbszweig in den letzten Jahren zurückgegangen, dennoch zählt dieser Fisch in fast allen Restaurants der Insel zu einer beliebten Spezialität. Das in den südlich von Carloforte gelegenen Salinen gewonnene Meersalz ist dagegen nach wie vor ein sehr einträgliches Geschäft, doch lebt die Insel heute überwiegend vom Tourismus.

Mit Fug und Recht darf die Hauptstadt Carloforte als der bedeutendste Ort der Insel bezeichnet werden. Eine Besonderheit des im ligurischen Baustil errichteten Fischerstädtchens sind die malerischen Straßenschilder, auf denen in sardischer, ligurischer und italienischer Sprache der jeweilige Standort nachzulesen ist. Das bunte Leben, die ankernden Fischerboote und die lebensbejahenden fröhlichen Farben seiner Häuser verleihen Carloforte einen unverwechselbaren Charme. Hier trifft sich zwar nicht die mondäne Welt, doch gerade das Alltagsleben, ein Bummel entlang der langen Uferpromenade und die kleinen Fischlokale, in denen man unter Palmen sardische Spezialitäten genießen kann, machen den Ort liebenswert und ermöglichen Erholung von dem lauten Treiben der starkbesuchten Großstädte. Ein Bummel durch die kleinen Gassen, in denen sich ein Großteil des Lebens abspielt, oder eine kurze Ruhepause auf den Bänken der im Herzen der Stadt gelegenen Piazza di Repubblica lassen den Besucher in die stimmungsvolle Atmosphäre von Carloforte eintauchen. Betrachtet man die höchstens dreistöckigen in Pastelltönen gehaltenen Häuser mit ihren schmiedeeisernen Balkonen, fühlt man sich an die Unbeschwertheit der italienischen Riviera erinnert, wo das Leben das ganze Jahr über ein einziger Urlaub zu sein scheint. Etwas abseits vom Zentrum entdeckt man das pittoreske Castello-Viertel, das mit seinen verwinkelten Gassen und weißgetünchten Treppen ein klein wenig an eine griechische Ortschaft erinnert. Sehr hübsch ist vor allem die am Ufer entlang führende Via Roma am Hafen. Dort findet man das Denkmal, das an die Stadtgründung 1788 durch König Carlo Emanuele III. erinnert. Sehenswert ist auch der südlich der Stadt gelegene See einer Saline, in der das Meersalz gewonnen wird. Doch sind es weniger die Salzberge als vielmehr die große Zahl der hier lebenden rosafarbenen Flamingos, die einen Abstecher zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige der Insel lohnenswert machen.

Obwohl San Pietro nicht zu den größten Inseln zählt, gibt es doch das ein oder andere zu entdecken. Da das Land nach Norden hin flach wird, fährt man von der Uferpromenade in Carloforte praktisch von selbst in diese Richtung. Hat man die Stadt schließlich hinter sich gelassen, verläuft die Straße in abenteuerlichen Serpentinen hangaufwärts, wobei man immer wieder ein kleines Bauernhaus, Weinberge und das kräftige Grün der Pineta erblickt. Die Vegetation wird jedoch immer spärlicher, und oben auf der Klippenküste gedeiht außer dem harten Gestrüpp der Kräutermacchia und vereinzelten knorrigen Bäumen kaum ein anderes Gewächs. Dennoch hat diese karge Landschaft ihren eigenen Reiz, denn die unerbittlichen Gesetze der Natur, die auch in einem milden und fruchtbaren Klima ihre rauen Seiten zeigt, wird uns an dieser Stelle eindrucksvoll vor Augen geführt.

 

Der Westen von San Pietro zeigt sich dagegen von einer völlig anderen Seite. Der Strand von La Caletta ist der beliebteste auf der Insel, und nach einem ausgiebigen Bad im Meer bietet ein Ausflug zum Leuchtturm am Capo Sandalo genau die richtige Abwechslung. Von La Caletta aus ist es nicht weit zu dem wohl beeindruckendsten Naturphänomen auf San Pietro: bei Le Colonne ragen zwei pittoreske Felsnadeln wenige Meter vor der Küste aus dem Meer. Die über 20 m hohen, eigenartig geformten Trachytbrocken vor der hohen und mit Geröll übersäten Steilküste lassen erahnen, welche Naturgewalten hier vor vielen Millionen Jahren ein ebenso bizarres wie dauerhaftes Werk erschaffen haben.

Die auf San Pietro gefeierten Feste sind eng mit der Arbeit und dem täglichen Leben der Insel verbunden. So findet zur Thunfischsaison Ende Mai die große „Sagra del Tonno“ statt. Das Hauptfest der Insel ist jedoch der Namenstag ihres Schutzpatrons San Pietro, der am 29. Juni mit typisch südländischem Gepräge gefeiert wird. Im Gedenken an den Apostel Petrus, der auf dieser Insel Zuflucht vor den stürmischen Elementen gefunden haben soll, wird seine Statue in einer feierlichen Prozession in Fischerbooten durch den Hafen gefahren. Der Umzug stellt jedoch nur den Auftakt zu weiteren Festlichkeiten dar, die mit Musik, Feuerwerk und landestypischen Tänzen bis spät in die Nacht oder früh in den Morgen hinein andauern.

Die Isola di San Pietro entfaltet ihren Charme nicht auf den ersten Blick. Dieses Eiland möchte entdeckt werden und belohnt diese „Mühe“ mit unvergesslichen Eindrücken, die seine Natur, seine Ortschaften und nicht zuletzt die Menschen auf dieser Insel dem Besucher als bleibende Erinnerung mit nach Hause geben.

Text von Claudia Hurth




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Titel dieser Seite: Sardinien Insel - Isola di San Pietro
Zusammenfassung dieser Seite: Die Isola di San Pietro vor der Küste Sardiniens präsentiert sich auf den ersten Anblick von ihrer herben Seite: zerklüftete Steilküsten geben Zeugnis von dem vulkanischen Ursprung der Insel, doch das grüne Landesinnere mit den durch Tancas (Steinmauern) abgegrenzten Feldern, Olivenhainen und Weingärten lässt erkennen, dass der erste Eindruck täuscht, und hier ein sehr schönes Juwel vor Sardiniens Küste liegt.

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